alles zu "Fakt ist!"

MDR|Fakt ist!|

59:19 Minuten

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Im Namen der Gerechtigkeit - der Streit ums Gendern

Gibt es einen verstärkten öffentlichen Druck zu gendern? Wie sinnvoll ist es, in offiziellen Schriftstücken durch Sonderzeichen eine geschlechtergerechte Sprache anzuwenden? Wieso ist die Diskussion ums Gendern derart emotional aufgeladen? Fachleute und Politikerinnen diskutieren mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern bei "Fakt ist! Aus Erfurt". Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Erfahrungen und Fragen einbringt. Folgende Gäste im Podium stellen sich der Diskussion: * Beate Meißner (CDU), Landtagsabgeordnete aus Sonneberg * Madeleine Henfling (Bündnis 90/Die Grünen), Landtagsabgeordnete aus Ilmenau * Tim Schröder, Autor, Wissenschaftsjournalist aus Oldenburg * Prof. Dr. Uwe Cantner, Vizepräsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena "Die Vorgabe zu gendern befördert die Polarisierung in der Gesellschaft und ist Ausdruck einer zunehmenden Entfremdung zwischen Politik und Verwaltung und der Bevölkerung", ist sich die Thüringer CDU-Landtagsabgeordnete Beate Meißner sicher. Daher habe ihre Fraktion den Gesetzentwurf eingebracht, um das Gendern in Schulen und in Schriftstücken der staatlichen Verwaltungen zu verbieten. Dieser Gesetzentwurf erzürnt die parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Madeleine Henfling: "Hier geht es gar nicht um geschlechtergerechte Sprache, es ist vielmehr ein Kulturkampf." Es gebe keine offizielle Vorschrift zu gendern. Für Wissenschaftsjournalist Tim Schröder stellt sich die Realität ganz anders dar: "Im Arbeitsalltag vieler Mitarbeiter in Institutionen und Verwaltungen gilt jetzt schon de facto ein Genderzwang." Die Aussage, es sei jedem freigestellt zu gendern oder nicht, sei falsch. Für den Vizepräsidenten der Uni Jena, Professor Uwe Cantner, ist sowohl die politische Order nicht zu gendern als auch die Order nur noch zu gendern falsch. Seine Ansicht lautet: "Gendersensible Sprache wird von vielen überbewertet."

MDR|Fakt ist!|

59:45 Minuten

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Fakt ist! Aus Dresden: Die Akten-Republik. Wie die Bürokratie unser Land lähmt

Seitenlange Fragebögen zur Beantragung von Kindergeld, unverständliche Formulare für die Grundsteuer, lange Wartezeiten bei Ämtern. "Behördenwahnsinn!", schimpfen viele Bürger sowie Bürgerinnen und sind nicht die Einzigen: Unternehmer beklagen eine "Diktatur des Kleingedruckten". Medizinerinnen und Mediziner sprechen von "Kontrollbürokratie". "Bürokratie-Burnout" diagnostiziert gar Bundesjustizminister Marco Buschmann und verordnet dem Land ein Bürokratieentlastungsgesetz. Man könnte Hoffnung schöpfen, wäre es nicht schon das vierte derartige Gesetz in weniger als acht Jahren! Vor Buschmann hatten sich bereits die Minister Sigmar Gabriel, Brigitte Zypries und Peter Altmaier am Bürokratieabbau versucht. Doch offensichtlich wuchern Richtlinien und Ausführungsbestimmungen schneller, als man sie stutzen kann. Umständlich, analog und bis ins kleinste Detail reguliert, so erleben viele Menschen ihr Land. Eine Aktenrepublik, die von Verwaltungsbeamten regiert wird. Wer ist schuld daran? Wie gelingt eine schlanke und schnelle Verwaltung? Warum können es andere Länder scheinbar besser? Darüber diskutiert Andreas F. Rook u.a. mit: * Michael Kellner (B'90/Die Grünen); Mittelstands-Beauftragter der Bundesregierung und Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium * Oliver Schenk (CDU); Chef der Sächsischen Staatskanzlei * Anne Herpertz; Studentin, Stadtbezirksbeirätin für die Dresdner Neustadt und Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschlands * Karin Berndt; Bürgermeisterin Seifhennersdorf (UBS Unabh. Bürgerinitiative Seifhennersdorf) * Prof. Christoph Knill; Politik- und Verwaltungswissenschaftler Uni München

MDR|Fakt ist!|

58:48 Minuten

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Keine Leute, keine Leute! Handwerker dringend gesucht

Wer wird in Zukunft unsere Toiletten reparieren, unsere Häuser bauen, unsere Köpfe frisieren? An Fachkräften mangelt es schon lange, auch im Handwerk. Aber so gravierend wie im Moment war der Mangel wohl noch nie. Kundinnen und Kunden schätzen sich glücklich, einen Termin zu erhaschen für eine Reparatur oder eine wichtige Installationsarbeit; viele nehmen monatelange Wartezeiten in Kauf. Es fehlt vor allem am Handwerker-Nachwuchs. Es mag zutreffen, dass ein Teil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger nicht mehr die Mindestanforderungen für eine Berufsausbildung erfüllt. Zutreffend ist aber auch: der sprichwörtliche „goldene Boden“ scheint für viele junge Leute wenig attraktiv; stattdessen bewegt sich der Trend seit Jahren dahin, lieber das Abitur abzulegen und zu studieren, als in die Lehre zu gehen, vielleicht ja in einem Handwerksberuf. Schon beklagen Teile der Politik und der Bevölkerung eine mangelnde Leistungsbereitschaft unter jungen Menschen. Sie seien eher an einer Work-Life-Balance interessiert als an harter, aber anständiger Arbeit, so der Vorwurf. Doch es gibt sie, die jungen, tatkräftigen und engagierten Auszubildenden, die Handwerkerinnen und Handwerker von morgen. Und die Betriebe wetteifern um sie. Um junge Leute für Handwerksberufe zu begeistern, locken Firmen sie mit Boni und Vergünstigungen, dem Firmenhandy oder gar -fahrzeug, einer bezahlten Unterkunft und der Aussicht auf einen unbefristeten Arbeitsvertrag nach Ende der Ausbildung. Freilich können sich das längst nicht alle Betriebe leisten, zumal viele aktuell eine schwere Zeit erleben. Sie leiden unter den Folgen der Inflation, besonders unter den hohen Energiepreisen. Das Handwerk fordert Unterstützung durch die Politik; dort allerdings debattiert man noch immer über Wege der Entlastung. Wie kann es gelingen, jungen Leuten eine Perspektive im Handwerk schmackhaft zu machen? Welche Rolle spielt dabei die Bildungspolitik? Was kann das Handwerk selbst tun und wo braucht es die Unterstützung durch den Staat? Über diese Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: • Burghard Grupe, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Magdeburg, • Christoph Göring, Geschäftsführer eines Heizungs- und Sanitärbetriebs aus Dessau, • Eva Feußner (CDU), Bildungsministerin in Sachsen-Anhalt und • Nina Zimmermann, CEO des Arbeitgeber-Vergleichsportals Kununu. Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Handwerkern und Kunden aus der MDRfragt-Gemeinschaft über die aktuelle Situation und möchte wissen, welche Auswege aus der Misere sie vorschlagen.

MDR|Fakt ist!|

57:55 Minuten

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Fakt ist! Aus Erfurt: Hilfe, mein Arzt geht in Rente

Was kommt auf zukünftige Patientinnen und Patienten zu, die ambulant versorgt werden möchten? Welche Maßnahmen sind hilfreich, um die ambulante Versorgung in ländlichen Gebieten zu sichern? Woran liegt es, dass viele junge Ärztinnen und Ärzte sich nicht mehr niederlassen? Zu diesen und mehr Fragen diskutieren Fachleute mit betroffenen Patienten, Ärztinnen, Medizinstudentinnen und -studenten sowie einem Krankenkassenvertreter bei "Fakt ist! Aus Erfurt". Im Podium stellen sich der Diskussion folgende Gäste: * Heike Werner (Linke), Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie * Dr. Annette Rommel, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen * Prof. Dr. Andreas Schmid, Gesundheitsökonom, Universität Bayreuth "Die Ärzte und Psychotherapeuten stehen vor dem Praxen-Kollaps. Immer mehr Bürokratie, immer weniger Zeit für Patienten und starre Budgets erschweren die Versorgung", schlägt die Chefin der Kassenärztlichen Vereinigung in Thüringen, Dr. Annette Rommel, Alarm. Dem zuständigen Thüringer Ministerium wirft sie vor, es gäbe keine echte Bedarfsanalyse und schon gar keine Strategie, die Defizite zu beseitigen. Dem widerspricht Sozialministerin Heike Werner. Sie verweist auf verschiedene Maßnahmen, mit denen der Freistaat schon jetzt der drohenden Unterversorgung gegensteuert. Ziel sei es, junge Medizinerinnen und Mediziner nach Studienabschluss in Thüringen zu halten. Aus Sicht des Gesundheitsökonomen Professor Andreas Schmid von der Universität Bayreuth reichen die bisherigen Strategien gegen den kommenden Ärzte-Mangel im ambulanten Bereich jedoch nicht aus. Wegen des demografischen Effekts und des Fachkräftemangels werde die Versorgungslücke immer größer. Seine These: Das gesamte System der ambulanten Versorgung müsse neu gedacht werden. Andreas Menzel und Lars Sänger moderieren die Sendung, bei der das Live-Publikum im Studio wesentlichen Anteil am Gesprächsverlauf hat und sich mit Meinungen, Standpunkten, Erfahrungen und Fragen einbringt.

MDR|Fakt ist!|

60:18 Minuten

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Fakt ist! aus Dresden: Macht unser Krankenhaus bald dicht?

125 Krankenhäuser gab es Anfang der 90er Jahre in Sachsen, heute sind es noch 77. Vor allem im ländlichen Raum wurden Kliniken geschlossen oder Fachabteilungen stillgelegt. Patienten und medizinisches Personal, die oft lautstark dagegen protestierten, hatten keine Chance. Mit Schließungen soll nun Schluss sein. "Wir wollen alle Krankenhäuser in Sachsen erhalten", bekräftigte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping. Doch ist das sicher? Denn der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach macht eine andere Rechnung auf: Für die 1.719 Krankenhäuser in Deutschland reiche schon jetzt weder das Personal noch die finanzielle Ausstattung. Also müsse man klären, welche Kliniken noch benötigt werden. Am Ende der Krankenhaus-Reform könnten es 20 Prozent weniger sein. "Wir haben unsere Hausaufgaben bereits gemacht!", argumentieren die ostdeutschen Gesundheitsministerinnen und verweisen auf den massiven Klinikabbau nach der Wende. Doch die Gesundheitsökonomen der Lauterbach-Kommission wollen das nicht gelten lassen. Wer wird sich durchsetzen? Was bedeutet die Krankenhausreform für Patientinnen und Patienten zwischen Leipzig und Zittau? Werden Kliniken gesundgeschrumpft oder kaputtgespart? Darüber diskutiert Andreas F. Rook bei "Fakt ist!" aus Dresden u.a. mit: * Prof. Reinhard Busse, Gesundheitsökonom und Mitglied der "Lauterbach-Kommission" * Susanne Schaper (DIE LINKE), Krankenschwester und Chefin der Linken in Sachsen * Dirk Köcher, Kaufmännischer Direktor Städtisches Klinikum Dresden und Landesvorsitzender des Verbands der Krankenhausdirektoren in Mitteldeutschland

MDR|Fakt ist!|

58:32 Minuten

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Van Gogh mit Tomatensuppe. Wie weit darf Protest gehen?

Van Goghs berühmte "Sonnenblumen" - übergossen mit Tomatensuppe. Dieser Coup von Klimaaktivistinnen in der Londoner Nationalgalerie war der bislang jüngste Akt einer ganzen Reihe von Protestaktionen in weltbekannten Museen und Kunstsammlungen. Zuvor hatte es schon ein Rubens-Gemälde in München getroffen, die "Mona Lisa" im Pariser Louvre und auch die "Sixtinische Madonna" in den Dresdner Kunstsammlungen. Meist klebten sich die Aktivisten medienwirksam an den Bilderrahmen fest, wie zuvor schon auf Straßen und an Kreuzungen. Für eine Sache, die keinen Aufschub zulasse: Die Rettung des Klimas. Doch was erreichen sie mit ihren provokanten Aktionen? Vielfach war die Empörung größer als die Zustimmung. Werden hier Grenzen des Zulässigen überschritten? Oder zeigt Protest erst dann Wirkung, wenn er wehtut? "Van Gogh mit Tomatensuppe. Wie weit darf Protest gehen?" Darüber diskutieren bei "Fakt ist! Aus Dresden" u.a.: * Aimée van Baalen, Klimaaktivistin * Anna Nora Freier, Protestforscherin Uni Wuppertal * Jörg Kubiessa, Landespolizeipräsident Sachsen

MDR|Fakt ist!|

58:17 Minuten

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Armer Osten – wie kommen wir auf Westniveau?

Deutschland ist wiedervereinigt - aber nicht, wenn es um Löhne und Gehälter geht. Ungerecht finden das viele Menschen, die davon betroffen sind. Über Ursachen und mögliche Lösungen diskutiert die Runde bei "Fakt ist! Aus Magdeburg". Gestiegene Lebenshaltungskosten, vor allem deutlich höhere Preise für Energie, Kraftstoff, Lebensmittel. All das trifft viele Menschen im Osten Deutschlands besonders hart. Denn auch knapp 33 Jahre nach der Wiedervereinigung wird diesseits von Elbe und Werra für die gleiche Arbeit häufig weniger verdient. Im letzten Jahr betrug diese Lohnlücke im Schnitt 13.000 Euro. Zuletzt ist sie sogar noch gewachsen. In der Folge fühlen sich viele Menschen, die ihr Geld hier verdienen, immer noch als "Menschen zweiter Klasse". Eine Umfrage von MDRfragt zu diesem Thema bestätigt das. 80% der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind mit der Angleichung von Löhnen und Gehältern zwischen Ost und West unzufrieden. Politik und Wirtschaft argumentieren regelmäßig mit niedrigerer Produktivität und geringeren Lebenshaltungskosten im Osten. Doch bei der aktuellen Teuerung - sprich: der Inflationsrate im Juli 2023 - finden sich die fünf ostdeutschen Flächenländer allesamt unter den Top 7. Fakt ist, dass es in den neuen Bundesländern weniger hochqualitative (und entsprechend gut bezahlte) Arbeitsplätze gibt. Daran konnten auch Leuchtturmprojekte wie die Tesla-Fabrik in Brandenburg bislang wenig ändern. Große Konzerne haben ihre Firmenzentralen so gut wie nie in den neuen Bundesländern. Auch der Organisationsgrad in Gewerkschaften liegt deutlich niedriger als im Westen; in der Folge wird seltener nach Tarif bezahlt. Ostdeutsche haben weniger Vermögen als ihre Landsleute im Westen und folglich auch weniger zu vererben. Auch auf diesem Gebiet ist der Osten also definitiv schlechter gestellt. Fachleute schätzen sogar, dass erst in 20 Jahren gleiche Gehälter gelten. Warum ist das so? Und welche Konzepte hat die Politik, um das zu ändern? Über diese Fragen diskutiert Anja Heyde mit folgenden Gästen: • Martin Kröber (SPD), Bundestagsabgeordneter und Gewerkschafter, • Sven Schulze (CDU), Wirtschaftsminister von Sachsen-Anhalt, • Ulrike Schielke-Ziesing (AfD), Bundestagsabgeordnete sowie • Marco Langhof, Arbeitgeberpräsident Sachsen-Anhalt. Bürgerreporter Stefan Bernschein spricht mit Zuschauerinnen und Zuschauern aus der Region darüber, wie zufrieden sie mit der Bezahlung sind und wie sie die unterschiedlichen Verhältnisse beurteilen. Außerdem hat er einen Gewerkschafter aus dem Cargill-Werk Barby zu Gast, wo die Beschäftigten gerade dafür kämpfen, dass sie den gleichen Lohn bekommen wie im Schwester-Betrieb in Krefeld.

MDR|Fakt ist!|

59:34 Minuten

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Wem gehört unser Wasser?

Gerade in Zeiten des Klimawandels ist Wasser kostbar. Die Industrie zahlt aber teilweise gar nichts dafür. Wir diskutieren u.a. mit Sachsens Umweltminister Wolfram Günther und Meteorologin Michaela Koschak.