alles zu "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

44:51 Minuten

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Schneeberg - Stadt der ewigen Weihnacht - Hörfassung

Kennen Sie die drei Weltwunder von Schneeberg? Das wären: erstens, der herrliche Bergmannsdom St. Wolfgang mit seinem dreiflügeligen Altar von Lukas Cranach. Der wurde von den Schneebergern im Zweiten Weltkrieg gerettet, während es im Gotteshaus schon krachte und brannte. Der Wiederaufbau der Natursteinkirche ist eine Geschichte, die der Auferstehung der Dresdner Frauenkirche gleichkommt. Das zweite Wunder ist die geschnitzte, singende und tanzende Dorfkirmes im Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg, das aber eigentlich sowieso nur voller Wunder ist: Es beherbergt die größte Sammlung an Weihnachtsbergen und mechanischen Bergwerken weltweit. Die Pyramiden dort fallen in XXL aus. Geöffnet hat das Museum natürlich ganzjährig. Und das sind drittens all die wunderbaren Menschen, die so fleißig wie findig schaffen, die im Sommer schöne Dinge bauen, die dann Weihnachten unter den Baum gelegt werden können. Zum Beispiel Nils Bergauer, der aus feinstem Ziegenleder von Hand Handschuhe, echte Handschmeichler, näht. Oder die Uhrenmanufaktur Möckel, in der der Meister vom kleinsten Zahnrädchen bis zur Platine alles selbst fertigt, und zwar in Glashütter Qualität! Überhaupt ist in Schneeberg eigentlich immer Weihnachten, selbst im Juli. Da halten sie dort mit dem sogenannten Bergstreittag eine Bergparade ab, marschieren die Traditionsknappen in St. Wolfgang ein. Und am Markt schnitzt Lars Neubert derweil hüfthohe Holzfiguren - einen Engel zur Geburt eines Mädchens und einen Bergmann, wenn ein Junge auf die Welt kommt. Und in der Sternwarte suchen sie den Weihnachtsstern, den Stern von Bethlehem - und finden ihn sogar. Das fünfeinhalb Jahrhunderte zählende Schneeberg im Erzgebirge - was für eine Bergstadt, um nicht zu sagen: eine ganzjährige Weihnachtsstadt, quasi eine ewige Weihnachtsstadt. Am Samstag vor dem 1. Advent wird in Schneeberg "gelichtelt", da gehen - und wirklich erst dann - alle Lichter in den Fenstern der Stadt an. Manche Familie bereitet in diesem ersten, ganz frühen Weihnachtsglanz ihren Stollenteig "drham" noch selber. Und die Bäckerin um die Ecke bäckt die Stollenleiber aus. Wer das nicht glaubt, sollte diesen Film sehen. Und wer es glaubt, der auch.

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Schneeberg - Stadt der ewigen Weihnacht

Kennen Sie die drei Weltwunder von Schneeberg? Das wären: erstens, der herrliche Bergmannsdom St. Wolfgang mit seinem dreiflügeligen Altar von Lukas Cranach. Der wurde von den Schneebergern im Zweiten Weltkrieg gerettet, während es im Gotteshaus schon krachte und brannte. Der Wiederaufbau der Natursteinkirche ist eine Geschichte, die der Auferstehung der Dresdner Frauenkirche gleichkommt. Das zweite Wunder ist die geschnitzte, singende und tanzende Dorfkirmes im Museum für bergmännische Volkskunst Schneeberg, das aber eigentlich sowieso nur voller Wunder ist: Es beherbergt die größte Sammlung an Weihnachtsbergen und mechanischen Bergwerken weltweit. Die Pyramiden dort fallen in XXL aus. Geöffnet hat das Museum natürlich ganzjährig. Und das sind drittens all die wunderbaren Menschen, die so fleißig wie findig schaffen, die im Sommer schöne Dinge bauen, die dann Weihnachten unter den Baum gelegt werden können. Zum Beispiel Nils Bergauer, der aus feinstem Ziegenleder von Hand Handschuhe, echte Handschmeichler, näht. Oder die Uhrenmanufaktur Möckel, in der der Meister vom kleinsten Zahnrädchen bis zur Platine alles selbst fertigt, und zwar in Glashütter Qualität! Überhaupt ist in Schneeberg eigentlich immer Weihnachten, selbst im Juli. Da halten sie dort mit dem sogenannten Bergstreittag eine Bergparade ab, marschieren die Traditionsknappen in St. Wolfgang ein. Und am Markt schnitzt Lars Neubert derweil hüfthohe Holzfiguren - einen Engel zur Geburt eines Mädchens und einen Bergmann, wenn ein Junge auf die Welt kommt. Und in der Sternwarte suchen sie den Weihnachtsstern, den Stern von Bethlehem - und finden ihn sogar. Das fünfeinhalb Jahrhunderte zählende Schneeberg im Erzgebirge - was für eine Bergstadt, um nicht zu sagen: eine ganzjährige Weihnachtsstadt, quasi eine ewige Weihnachtsstadt. Am Samstag vor dem 1. Advent wird in Schneeberg "gelichtelt", da gehen - und wirklich erst dann - alle Lichter in den Fenstern der Stadt an. Manche Familie bereitet in diesem ersten, ganz frühen Weihnachtsglanz ihren Stollenteig "drham" noch selber. Und die Bäckerin um die Ecke bäckt die Stollenleiber aus. Wer das nicht glaubt, sollte diesen Film sehen. Und wer es glaubt, der auch.

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44:38 Minuten

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Die Geschichte von Frau Holle

Frau Holle - da denken die meisten an das Märchen, in dem Frau Holle die fleißige Marie belohnt und die faule bestraft. Doch wieso taucht Frau Holle im Thüringer Brauchtum auf? Weshalb ranken sich zahlreiche Holle-Sagen um den Hörselberg, den Kyffhäuser in Thüringen und den Hohen Meißner in Hessen? Die Spurensuche beginnt im Thüringer Süden, wo Frau Holle oder die Hüllefrau zusammen mit den Herrschekloasen, den Nikoläusen, oder den Hollebönscheles, den Holle-Buben, in der Vorweihnachtszeit auftritt - in Gethles, in Siegritz und anderenorts. In den sogenannten Raunächten zwischen Nikolaus und dem Heiligen Dreikönigstag lebt Frau Holle bis heute in Volksbräuchen fort. Die Spurensuche führt weiter zu den Bergen, auf denen sich Frau Holle der Sage nach aufhielt. Frau Holles Eigenschaften werden entdeckt, ihre Begleiter und ihre Pflanzen. Die Spuren werden bis zu ihrem wahrscheinlichen Ursprung verfolgt: Bronzezeitlichen und steinzeitlichen Opferplätzen, an denen eine weibliche Gottheit verehrt wurde. Die mündliche Überlieferung, die Volksbräuche und etliche archäologische Befunde weisen in eine Richtung: In der mythischen Figur der Frau Holle hat eine jahrtausendalte indoeuropäische Göttin überlebt. Sie war die große Mutter Erde, die Herrin des Totenreichs, die Hüterin der ungeborenen Kinder und Wächterin der Spinnstuben. In Thüringen und Hessen nannten unsere Vorfahren sie Frau Holle. Wenn heute jemand überrascht "Holla, die Waldfee!" ausruft, weiß er wohl kaum, dass es sich um die Anrufung der großen Göttin handelt.

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45:00 Minuten

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Ton, Scheibe, Scherben - Das Töpferhandwerk in der Oberlausitz - Hörfassung

Kobaltblau, Pfauenauge und Schwämmeltechnik - dafür ist Lausitzer Keramik bekannt. Ein Hingucker, der spülmaschinen- und mikrowellentauglich ist. Denn die Lausitzer "Töppe" werden bei rund 1.300 Grad gebrannt. Damit sind Glasur und Farbe widerstandsfähig gegen fast alles - außer Bruch. Wie die Menschen, die sie formen, gestalten, verkaufen. Innungsmeister Karl Louis Lehmann und seine Brüder töpfern schon in sechster Generation. Ihre Töpferei in Neukirch ist eine Institution. Nach der Wende, als sich in der Lausitz vieles veränderte, krempelte die Familie die Ärmel hoch, zog den Töpfermarkt in Neukirch groß auf. 60 Millionen neue Kunden warten auf uns - so ihre Devise. Sie investierten und überlebten. Doch jetzt ist die Zukunft wieder ungewiss. Die nächste Generation studiert gerade, hat andere Berufe, überlegt noch. Weniger traditionelles Handwerk, dafür eine moderne Töpferei hatte Andreas Kannegießer vor 30 Jahren im Sinn. Bis dahin war die Lausitzer Keramik "Bückware". Zu DDR-Zeiten standen die Menschen am Vorabend des Verkaufstages Schlange, zogen für den nächsten Tag Nummern. Heute haben die Kannegießers eine Druckgussanlage, eine CNC-Fräse, Eindrehmaschinen für Teller, Schüsseln, Becher und einen Henkel- Roboter. Ihre Keramik zieht in die Welt hinaus, geht an Kunden in den USA oder Japan. Ein Einzelkämpfer alter Schule ist dagegen Michael Jürgel aus Pulsnitz. Der 72-Jährige töpfert stets barfuß auf einer 150 Jahre alten Scheibe, die er selbst antreibt. Angestellte kann er sich nicht leisten, nur die Familie hilft aus. Jürgel will das traditionelle Handwerk erhalten. Iris Schöne aus Großschönau weicht im Design von der typischen Lausitzer Keramik ab. Keine Schwämmeltechnik, kein Pfauenauge. Die Farbsegmente in der Glasur entstehen erst beim Brand und der ist immer ein Ereignis. Einen vollen Tag den Ofen einräumen - mit Zollstock und Wasserwaage, einen Tag brennen, das Feuer kontrollieren, danach eine Woche warten. Und wieder einen Tag lang ausräumen. Auch Iris Schöne arbeitet allein, holt sich nur zum Brennen Unterstützung. Egal ob Einzelunternehmerin oder großer Handwerksbetrieb - die Töpferscheiben werden sich weiterdrehen. Die Keramik aus der Lausitz liegt im Trend, stillt die Sehnsucht der Menschen nach handgemachten Dingen. Und so treffen sich am ersten Oktoberwochenende wieder Tausende auf dem Töpfermarkt in Neukirch.

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Ton, Scheibe, Scherben - Das Töpferhandwerk in der Oberlausitz

Kobaltblau, Pfauenauge und Schwämmeltechnik - dafür ist Lausitzer Keramik bekannt. Ein Hingucker, der spülmaschinen- und mikrowellentauglich ist. Denn die Lausitzer "Töppe" werden bei rund 1.300 Grad gebrannt. Damit sind Glasur und Farbe widerstandsfähig gegen fast alles - außer Bruch. Wie die Menschen, die sie formen, gestalten, verkaufen. Innungsmeister Karl Louis Lehmann und seine Brüder töpfern schon in sechster Generation. Ihre Töpferei in Neukirch ist eine Institution. Nach der Wende, als sich in der Lausitz vieles veränderte, krempelte die Familie die Ärmel hoch, zog den Töpfermarkt in Neukirch groß auf. 60 Millionen neue Kunden warten auf uns - so ihre Devise. Sie investierten und überlebten. Doch jetzt ist die Zukunft wieder ungewiss. Die nächste Generation studiert gerade, hat andere Berufe, überlegt noch. Weniger traditionelles Handwerk, dafür eine moderne Töpferei hatte Andreas Kannegießer vor 30 Jahren im Sinn. Bis dahin war die Lausitzer Keramik "Bückware". Zu DDR-Zeiten standen die Menschen am Vorabend des Verkaufstages Schlange, zogen für den nächsten Tag Nummern. Heute haben die Kannegießers eine Druckgussanlage, eine CNC-Fräse, Eindrehmaschinen für Teller, Schüsseln, Becher und einen Henkel- Roboter. Ihre Keramik zieht in die Welt hinaus, geht an Kunden in den USA oder Japan. Ein Einzelkämpfer alter Schule ist dagegen Michael Jürgel aus Pulsnitz. Der 72-Jährige töpfert stets barfuß auf einer 150 Jahre alten Scheibe, die er selbst antreibt. Angestellte kann er sich nicht leisten, nur die Familie hilft aus. Jürgel will das traditionelle Handwerk erhalten. Iris Schöne aus Großschönau weicht im Design von der typischen Lausitzer Keramik ab. Keine Schwämmeltechnik, kein Pfauenauge. Die Farbsegmente in der Glasur entstehen erst beim Brand und der ist immer ein Ereignis. Einen vollen Tag den Ofen einräumen - mit Zollstock und Wasserwaage, einen Tag brennen, das Feuer kontrollieren, danach eine Woche warten. Und wieder einen Tag lang ausräumen. Auch Iris Schöne arbeitet allein, holt sich nur zum Brennen Unterstützung. Egal ob Einzelunternehmerin oder großer Handwerksbetrieb - die Töpferscheiben werden sich weiterdrehen. Die Keramik aus der Lausitz liegt im Trend, stillt die Sehnsucht der Menschen nach handgemachten Dingen. Und so treffen sich am ersten Oktoberwochenende wieder Tausende auf dem Töpfermarkt in Neukirch.

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45:16 Minuten

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Angst, Macht, Gedenken – Die Dresdner Stasi-Zentrale - Hörfassung

Ein unauffälliger Block an der Bautzner Straße in Dresden. Heute bewohnt von Menschen, die nie in ihrem Leben etwas mit der Staatssicherheit zu tun hatten. Der lange vier Stockwerke hohe Bau im Hof dahinter fällt nur deswegen auf, weil hier immer noch Fenster vergittert sind. Die Bezirksverwaltung in Dresden war eines der wichtigsten Machtzentren der Staatssicherheit der DDR. Heute noch sind die Räume im Original erhalten und für Besucher und Besucherinnen zugänglich. Niemand bleibt unberührt, der einmal durch das große Haftgebäude gegangen ist. Die Schritte hallen laut in dem riesigen Treppenhaus voller vergitterter Gänge und Stahltüren mit Gucklöchern. Im Oktober 1953 übergab der sowjetische Geheimdienst den DDR-Sicherheitsorganen den Bau. Bis dahin wurden hier Tausende wirkliche, aber auch vermeintliche Nazi- und Kriegsverbrecher sowie Regimegegner im Kellergefängnis festgehalten. Für viele von ihnen endete die Haft mit der Todesstrafe oder in sowjetischen Arbeitslagern. Danach, zwischen 1953 und 1989, saßen hier geschätzt 10.000 Menschen in den 44 Zellen in Untersuchungshaft. Wegen angeblicher Spionage, Republikflucht, Widerstand gegen die Polizei oder subversiven Handelns, wie es im Stasi-Sprachgebrauch hieß. Im Dezember 1989 stürmten DDR-Bürgerinnen und Bürger die Stasizentrale. Sie verhinderten, dass Akten vernichtet und Beweise gestohlen werden konnten. Heute ist das Haus eine Gedenkstätte – ein Ort des Erinnerns, der Forschung und Begegnung. Zeitzeugen führen Interessierte durch die Räume und berichten darüber, was sie hier erlebten. Für den Film trifft Autorin Katrin Claußner Menschen, deren Leben sich hier grundlegend geändert hat. Wie bei den drei jungen Männern, die nach dem Mauerbau 1961 in einer Nacht- und Nebelaktion „Nieder mit Ulbricht“ mit Farbe auf eine Dresdner Brücke schrieben und im Stasigefängnis landeten. Es sind bewegende Schicksale, die von Willkür und Folter erzählen, aber auch von Widerstand, Mut und Stärke.

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Angst, Macht, Gedenken – Die Dresdner Stasi-Zentrale

Ein unauffälliger Block an der Bautzner Straße in Dresden. Heute bewohnt von Menschen, die nie in ihrem Leben etwas mit der Staatssicherheit zu tun hatten. Der lange vier Stockwerke hohe Bau im Hof dahinter fällt nur deswegen auf, weil hier immer noch Fenster vergittert sind. Die Bezirksverwaltung in Dresden war eines der wichtigsten Machtzentren der Staatssicherheit der DDR. Heute noch sind die Räume im Original erhalten und für Besucher und Besucherinnen zugänglich. Niemand bleibt unberührt, der einmal durch das große Haftgebäude gegangen ist. Die Schritte hallen laut in dem riesigen Treppenhaus voller vergitterter Gänge und Stahltüren mit Gucklöchern. Im Oktober 1953 übergab der sowjetische Geheimdienst den DDR-Sicherheitsorganen den Bau. Bis dahin wurden hier Tausende wirkliche, aber auch vermeintliche Nazi- und Kriegsverbrecher sowie Regimegegner im Kellergefängnis festgehalten. Für viele von ihnen endete die Haft mit der Todesstrafe oder in sowjetischen Arbeitslagern. Danach, zwischen 1953 und 1989, saßen hier geschätzt 10.000 Menschen in den 44 Zellen in Untersuchungshaft. Wegen angeblicher Spionage, Republikflucht, Widerstand gegen die Polizei oder subversiven Handelns, wie es im Stasi-Sprachgebrauch hieß. Im Dezember 1989 stürmten DDR-Bürgerinnen und Bürger die Stasizentrale. Sie verhinderten, dass Akten vernichtet und Beweise gestohlen werden konnten. Heute ist das Haus eine Gedenkstätte – ein Ort des Erinnerns, der Forschung und Begegnung. Zeitzeugen führen Interessierte durch die Räume und berichten darüber, was sie hier erlebten. Für den Film trifft Autorin Katrin Claußner Menschen, deren Leben sich hier grundlegend geändert hat. Wie bei den drei jungen Männern, die nach dem Mauerbau 1961 in einer Nacht- und Nebelaktion „Nieder mit Ulbricht“ mit Farbe auf eine Dresdner Brücke schrieben und im Stasigefängnis landeten. Es sind bewegende Schicksale, die von Willkür und Folter erzählen, aber auch von Widerstand, Mut und Stärke.

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44:35 Minuten

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Luthers Bibelübersetzung - der erste Bestseller der Welt

Vor 500 Jahren, am 4. Mai 1521, kam Martin Luther auf der Wartburg an. Um 23 Uhr betritt er die Burg. Vor ihm liegen 300 Tage Einsamkeit, eine monatelange schwere Depression, etliche Krankheitstage und schließlich in den letzten beiden Monaten eine gewaltige Arbeit, mit der er sich aus der Depression reißt: Die Übersetzung des Neuen Testaments, September-Testament genannt, weil es im September des nächsten Jahres erschien und zum ersten Bestseller der Welt wurde. Die erste Ausgabe von 3.000 Exemplaren wird sofort nachgedruckt. So etwas hatte es nie zuvor gegeben. Warum es ein Bestseller wurde, wie Luther das Werk gelang, wie sein Alltag auf der Wartburg war – davon erzählt der Film. Dabei wird deutlich, wie Luther mit seiner Bibel den Grundstein für die deutsche Nationalsprache legt, die ostmitteldeutsch ist. Goethe meinte später, dass die Deutschen ohne Luther keine Nation geworden wären. Und mit welcher Sprachgewalt er arbeitete, wird deutlich, wenn all die Wörter und Wendungen dargestellt werden, die das Lutherdeutsch in unsere Sprache einbrachte. Auf die Wartburg kommen Jahr für Jahr tausende Besucher aus aller Welt, um einmal diesen historischen Ort zu sehen, wo Luther getarnt als Junker Jörg die Bibel übersetzte und mit dem Tintenfass nach dem Teufel geworfen haben soll.

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44:35 Minuten

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Luthers Bibelübersetzung - der erste Bestseller der Welt - Hörfassung

Vor 500 Jahren, am 4. Mai 1521, kam Martin Luther auf der Wartburg an. Um 23 Uhr betritt er die Burg. Vor ihm liegen 300 Tage Einsamkeit, eine monatelange schwere Depression, etliche Krankheitstage und schließlich in den letzten beiden Monaten eine gewaltige Arbeit, mit der er sich aus der Depression reißt: Die Übersetzung des Neuen Testaments, September-Testament genannt, weil es im September des nächsten Jahres erschien und zum ersten Bestseller der Welt wurde. Die erste Ausgabe von 3.000 Exemplaren wird sofort nachgedruckt. So etwas hatte es nie zuvor gegeben. Warum es ein Bestseller wurde, wie Luther das Werk gelang, wie sein Alltag auf der Wartburg war – davon erzählt der Film. Dabei wird deutlich, wie Luther mit seiner Bibel den Grundstein für die deutsche Nationalsprache legt, die ostmitteldeutsch ist. Goethe meinte später, dass die Deutschen ohne Luther keine Nation geworden wären. Und mit welcher Sprachgewalt er arbeitete, wird deutlich, wenn all die Wörter und Wendungen dargestellt werden, die das Lutherdeutsch in unsere Sprache einbrachte. Auf die Wartburg kommen Jahr für Jahr tausende Besucher aus aller Welt, um einmal diesen historischen Ort zu sehen, wo Luther getarnt als Junker Jörg die Bibel übersetzte und mit dem Tintenfass nach dem Teufel geworfen haben soll.

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44:22 Minuten

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Die Dresdner Sprengschule - Die Lehre vom großen Knall - Hörfassung

Gegründet 1961, als Zweigbetrieb des „VEB Autobahnkombinat“, war die Schule zentrale Ausbildungsstätte für zivile Sprengmeister. Und diese wurden reichlich gebraucht, denn im Arbeiter -und Bauernstaat ist ständig gesprengt worden - in Steinbrüchen, Untertage bei der Kalisalzgewinnung, über Tage in den Braunkohlegruben. Bei maroder Bausubstanz galt: Sprengung vor Abbruch. Stets wurde lieber mit Sprengstoff, statt mit dem Bagger abgerissen! Das war billiger. Noch heute bildet die Dresdner Sprengschule Jahr für Jahr ca. 1000 Absolventen aus: in Sprengtechnik, Pyrotechnik und im Umgang mit Fundmunition. Die Ausbildungsstätte steht für Sicherheit – überall dort, wo Explosivstoffe eingesetzt werden. Sprengingenieurin Ulrike Matthes hat jeden ihrer wohlüberlegten Handgriffe an der Dresdner Sprengschule gelernt. Heute ist sie Chefin einer renommierten Sprengfirma in Thüringen, als einzige Frau Mitteldeutschlands auf so einem Posten. Ob Schornsteine, Brücken oder gigantische Industriebauten – sie kriegt alles klein, wie etwa den "Weißen Riesen" in Duisburg im September 2021. Wir begleiten sie bei ihrer neuesten Herausforderung: ein 170 Meter hoher Schornstein mitten in Leipzig soll weg. Weil wenig Platz ist, muss der Schornstein in drei Teile gefaltet werden. Ein kompliziertes Verfahren, bei dem viel schief gehen kann und das zuletzt 2014 in Deutschland angewendet wurde. Wird Ulrike Matthes die Herausforderung meistern? Wir sind außerdem in der Königsbrücker Heide unterwegs. 100 Jahre übten hier Militärs. Noch immer sind große Teile des Areals gesperrt. Betreten streng verboten! Nur für Maik Exner nicht. Er ist Kampfmittelräumer. Der ehemalige Unteroffizier der NVA hat nach der Wende umgelernt, an der Sprengschule in Dresden. Seit dreißig Jahren beräumt er die ehemaligen Truppenübungsplätze der Sowjetarmee. Und es vergeht kein Einsatz, bei dem er nicht gefährliche Munition entdeckt. Die große Knallerei kann aber auch schön sein. Thomas Kürbs verdient sein Geld als Pyrotechniker. Seit fast zwei Jahrzehnten inszeniert er Höhenfeuerwerke, Bühnenfeuerwerke, individuelle Feuershows und ist gefragt in der ganzen Republik. 3, 2, 1 – Zündung! Ein Film von Eckehard Schmidt.