alles zu "Der Osten - Entdecke wo du lebst"

Di. 14.11.

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

45:00 Minuten

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gemapstert 14.11.2023 12:52

Ton, Scheibe, Scherben - Das Töpferhandwerk in der Oberlausitz - Hörfassung

Kobaltblau, Pfauenauge und Schwämmeltechnik - dafür ist Lausitzer Keramik bekannt. Ein Hingucker, der spülmaschinen- und mikrowellentauglich ist. Denn die Lausitzer "Töppe" werden bei rund 1.300 Grad gebrannt. Damit sind Glasur und Farbe widerstandsfähig gegen fast alles - außer Bruch. Wie die Menschen, die sie formen, gestalten, verkaufen. Innungsmeister Karl Louis Lehmann und seine Brüder töpfern schon in sechster Generation. Ihre Töpferei in Neukirch ist eine Institution. Nach der Wende, als sich in der Lausitz vieles veränderte, krempelte die Familie die Ärmel hoch, zog den Töpfermarkt in Neukirch groß auf. 60 Millionen neue Kunden warten auf uns - so ihre Devise. Sie investierten und überlebten. Doch jetzt ist die Zukunft wieder ungewiss. Die nächste Generation studiert gerade, hat andere Berufe, überlegt noch. Weniger traditionelles Handwerk, dafür eine moderne Töpferei hatte Andreas Kannegießer vor 30 Jahren im Sinn. Bis dahin war die Lausitzer Keramik "Bückware". Zu DDR-Zeiten standen die Menschen am Vorabend des Verkaufstages Schlange, zogen für den nächsten Tag Nummern. Heute haben die Kannegießers eine Druckgussanlage, eine CNC-Fräse, Eindrehmaschinen für Teller, Schüsseln, Becher und einen Henkel- Roboter. Ihre Keramik zieht in die Welt hinaus, geht an Kunden in den USA oder Japan. Ein Einzelkämpfer alter Schule ist dagegen Michael Jürgel aus Pulsnitz. Der 72-Jährige töpfert stets barfuß auf einer 150 Jahre alten Scheibe, die er selbst antreibt. Angestellte kann er sich nicht leisten, nur die Familie hilft aus. Jürgel will das traditionelle Handwerk erhalten. Iris Schöne aus Großschönau weicht im Design von der typischen Lausitzer Keramik ab. Keine Schwämmeltechnik, kein Pfauenauge. Die Farbsegmente in der Glasur entstehen erst beim Brand und der ist immer ein Ereignis. Einen vollen Tag den Ofen einräumen - mit Zollstock und Wasserwaage, einen Tag brennen, das Feuer kontrollieren, danach eine Woche warten. Und wieder einen Tag lang ausräumen. Auch Iris Schöne arbeitet allein, holt sich nur zum Brennen Unterstützung. Egal ob Einzelunternehmerin oder großer Handwerksbetrieb - die Töpferscheiben werden sich weiterdrehen. Die Keramik aus der Lausitz liegt im Trend, stillt die Sehnsucht der Menschen nach handgemachten Dingen. Und so treffen sich am ersten Oktoberwochenende wieder Tausende auf dem Töpfermarkt in Neukirch.

Di. 7.11.

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

45:00 Minuten

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gemapstert 7.11.2023 19:26

Ton, Scheibe, Scherben - Das Töpferhandwerk in der Oberlausitz

Kobaltblau, Pfauenauge und Schwämmeltechnik - dafür ist Lausitzer Keramik bekannt. Ein Hingucker, der spülmaschinen- und mikrowellentauglich ist. Denn die Lausitzer "Töppe" werden bei rund 1.300 Grad gebrannt. Damit sind Glasur und Farbe widerstandsfähig gegen fast alles - außer Bruch. Wie die Menschen, die sie formen, gestalten, verkaufen. Innungsmeister Karl Louis Lehmann und seine Brüder töpfern schon in sechster Generation. Ihre Töpferei in Neukirch ist eine Institution. Nach der Wende, als sich in der Lausitz vieles veränderte, krempelte die Familie die Ärmel hoch, zog den Töpfermarkt in Neukirch groß auf. 60 Millionen neue Kunden warten auf uns - so ihre Devise. Sie investierten und überlebten. Doch jetzt ist die Zukunft wieder ungewiss. Die nächste Generation studiert gerade, hat andere Berufe, überlegt noch. Weniger traditionelles Handwerk, dafür eine moderne Töpferei hatte Andreas Kannegießer vor 30 Jahren im Sinn. Bis dahin war die Lausitzer Keramik "Bückware". Zu DDR-Zeiten standen die Menschen am Vorabend des Verkaufstages Schlange, zogen für den nächsten Tag Nummern. Heute haben die Kannegießers eine Druckgussanlage, eine CNC-Fräse, Eindrehmaschinen für Teller, Schüsseln, Becher und einen Henkel- Roboter. Ihre Keramik zieht in die Welt hinaus, geht an Kunden in den USA oder Japan. Ein Einzelkämpfer alter Schule ist dagegen Michael Jürgel aus Pulsnitz. Der 72-Jährige töpfert stets barfuß auf einer 150 Jahre alten Scheibe, die er selbst antreibt. Angestellte kann er sich nicht leisten, nur die Familie hilft aus. Jürgel will das traditionelle Handwerk erhalten. Iris Schöne aus Großschönau weicht im Design von der typischen Lausitzer Keramik ab. Keine Schwämmeltechnik, kein Pfauenauge. Die Farbsegmente in der Glasur entstehen erst beim Brand und der ist immer ein Ereignis. Einen vollen Tag den Ofen einräumen - mit Zollstock und Wasserwaage, einen Tag brennen, das Feuer kontrollieren, danach eine Woche warten. Und wieder einen Tag lang ausräumen. Auch Iris Schöne arbeitet allein, holt sich nur zum Brennen Unterstützung. Egal ob Einzelunternehmerin oder großer Handwerksbetrieb - die Töpferscheiben werden sich weiterdrehen. Die Keramik aus der Lausitz liegt im Trend, stillt die Sehnsucht der Menschen nach handgemachten Dingen. Und so treffen sich am ersten Oktoberwochenende wieder Tausende auf dem Töpfermarkt in Neukirch.

Di. 10.10.

Mo. 9.10.

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

30:12 Minuten

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gemapstert 9.10.2023 22:13

Der Leipziger Augustusplatz

Der erste sächsische König ist der Namenpatron für den Leipziger Augustusplatz. Viele politisch bedeutsame Ereignisse haben hier stattgefunden. Das Zentrum der Messestadt trägt immens viel Geschichte in sich.

Mi. 26.07.

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

44:34 Minuten

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gemapstert 26.07.2023 10:43

Toter Wald, blaues Gold. Die Wasserretter im Harz - Hörfassung

Der Harz - früher Inbegriff von schattigem Wald, heute stellenweise trockene Wüstenei. Die Wanderwege sind befestigten Forstwegen gewichen, betonhart, um schwere Holztransporter tragen zu können. "Als ich vor drei Jahren mit der Familie hier war, war das alles Fichtenwald," erinnert sich Marco Matthes. Nun ist fast alles weg. 80 Prozent des Fichtenwaldes sind abgestorben, überall. Experten rechnen: Noch zwei Jahre, dann sind es 100 Prozent. "Das hat doch niemand für möglich gehalten," so Matthes. Er muss es wissen. Er ist Biologe, genauer: Hydrobiologe. Ein Mann des Wassers. Matthes arbeitet an einem geheimnisvollen Ort: blauschimmernd, kalt und dunkel, kritische Infrastruktur. Er ist Chef des Wasserwerks Wienrode. Ein beeindruckendes Mosaik im Stile des sozialistischen Realismus ziert die Eingangshalle und erinnert an die Anfangszeiten. Wienrode, ein paar Kilometer unterhalb der abgestorbenen Wälder gelegen, macht das Trinkwasser für Millionen Menschen in Mitteldeutschland. Es ist sehr gutes Wasser. Manche sagen: das beste in Deutschland. Doch Matthes hat ein Problem: Im Ostharz, dem größten Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands, sterben die Wälder, erodieren die Böden. 2007, nach Sturm Kyrill, wurden Huminstoffe, Rest organischen Materials, ins Wasserwerk gespült. Im Sommer 2017 war es noch schlimmer, erinnert sich Mikrobiologin Dr. Kathleen Seipel: Nach einer Sommerflut wurde eine regelrechte Schlammwelle an der Vorsperre Königshütte in die Rappbode-Talsperre gespült. Die Aufbereitung im Wasserwerk Wienrode wird immer komplizierter - jetzt, wo der Wald weg ist, das Ökosystem, das einst wie ein biologischer Schwamm wirkte. Der Kampf ums Wasser, unser wertvollstes Lebensmittel, wird härter. Und das in Zeiten, in denen unten, im Flachland, das Trinkwasser in Gefahr ist wie nie, wo ganze Flüsse austrocknen und Grundwasserspiegel sinken. "Toter Wald. Blaues Gold" erzählt vom Kampf der Wasserwerker um unser Trinkwasser, aus einer der wertvollsten Quellen Deutschlands.

Di. 18.07.

MDR|Der Osten - Entdecke wo du lebst|

44:34 Minuten

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gemapstert 18.07.2023 11:11

Toter Wald, blaues Gold. Die Wasserretter im Harz

Der Harz - früher Inbegriff von schattigem Wald, heute stellenweise trockene Wüstenei. Die Wanderwege sind befestigten Forstwegen gewichen, betonhart, um schwere Holztransporter tragen zu können. "Als ich vor drei Jahren mit der Familie hier war, war das alles Fichtenwald," erinnert sich Marco Matthes. Nun ist fast alles weg. 80 Prozent des Fichtenwaldes sind abgestorben, überall. Experten rechnen: Noch zwei Jahre, dann sind es 100 Prozent. "Das hat doch niemand für möglich gehalten," so Matthes. Er muss es wissen. Er ist Biologe, genauer: Hydrobiologe. Ein Mann des Wassers. Matthes arbeitet an einem geheimnisvollen Ort: blauschimmernd, kalt und dunkel, kritische Infrastruktur. Er ist Chef des Wasserwerks Wienrode. Ein beeindruckendes Mosaik im Stile des sozialistischen Realismus ziert die Eingangshalle und erinnert an die Anfangszeiten. Wienrode, ein paar Kilometer unterhalb der abgestorbenen Wälder gelegen, macht das Trinkwasser für Millionen Menschen in Mitteldeutschland. Es ist sehr gutes Wasser. Manche sagen: das beste in Deutschland. Doch Matthes hat ein Problem: Im Ostharz, dem größten Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands, sterben die Wälder, erodieren die Böden. 2007, nach Sturm Kyrill, wurden Huminstoffe, Rest organischen Materials, ins Wasserwerk gespült. Im Sommer 2017 war es noch schlimmer, erinnert sich Mikrobiologin Dr. Kathleen Seipel: Nach einer Sommerflut wurde eine regelrechte Schlammwelle an der Vorsperre Königshütte in die Rappbode-Talsperre gespült. Die Aufbereitung im Wasserwerk Wienrode wird immer komplizierter - jetzt, wo der Wald weg ist, das Ökosystem, das einst wie ein biologischer Schwamm wirkte. Der Kampf ums Wasser, unser wertvollstes Lebensmittel, wird härter. Und das in Zeiten, in denen unten, im Flachland, das Trinkwasser in Gefahr ist wie nie, wo ganze Flüsse austrocknen und Grundwasserspiegel sinken. "Toter Wald. Blaues Gold" erzählt vom Kampf der Wasserwerker um unser Trinkwasser, aus einer der wertvollsten Quellen Deutschlands.

Fr. 18.06.